Heiko Meissner und seine Zeit als Boxer in der DDR

Die ehemalige DDR ist bis heute dafür bekannt, dass das Land, gemessen an seiner Größe außergewöhnlich viele, herausragende Leistungssportler hervorbrachte. Darunter Größen wie Wolfgang Behrendt und auch Heiko Meissner aus Wittenberge/Lindenberg, die sich im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren einen Namen in der nationalen Boxszene der DDR machte.   

Boxen ist eine Kampfsportart, die viel Training, Disziplin und Ehrgeiz erfordert. Es ist eine angesehene olympische Sportart, die nicht mit Straßenschlägerei und Schulhofgerangel zu verwechseln ist. Gute Boxer sind nicht aggressiv, sondern fokussiert und schlagen ihren Gegner durch Technik und nicht durch Gewalt, wusste schon Heiko Meissner zu seiner aktiven Zeit. Wie bei jeden anderen Sportarten auch ist der Weg an die Spitze weit und erfordert viel Disziplin und das nicht nur für die Sportler, sondern auch für ein Land, dessen Ziel es ist, bei internationalen Wettkämpfen ganz oben mitzumischen.  

 

Boxen in der DDR  

Das Ziel, ganz weit oben an der Weltspitze des Sports zu stehen, verfolgte die DDR gleichzeitig in diversen Disziplinen: beim Turnen, Schwimmen, der Leichtathletik und eben auch beim Boxen. In letztgenannter Disziplin schien der Durchbruch 1956 im australischen Melbourne gelungen zu sein als der DDR Sportler Wolfgang Behrendt die erste olympische Goldmedaille, für die gerade mal sieben Jahre alte DDR erkämpfte.  

Nicht zuletzt durch diesen sportlichen Höhepunkt in der Entwicklung des Boxsports in der ehemaligen DDR war auch der junge Heiko Meissner motiviert, mit dem Boxsport zu beginnen. Junge, talentierte und ehrgeizige Sportler wie Meissner wurden in der DDR besonders gefördert und gefordert. Der Grundstein seiner Boxkarriere war somit gelegt.

 

Durch den Sport und den damit verbundenen Erfolg wollte die ehemalige DDR sich beweisen und dafür brauchte es Medaillen bei olympischen Spielen und anderen internationalen Wettkämpfen. Die Sportstrukturen, die, um dieses Ziel zu erreichen, geschaffen wurden, waren erstaunlich effektiv und dementsprechend erfolgreich. So waren es schließlich die zunehmenden sportlichen Erfolge der DDR-Sportler, die dem DDR-NOK und den nationalen Sportverbänden des Landes schrittweise immer stärkere Anerkennung im internationalen Sport brachten.   

Die Sportler, die auf dem Treppchen die Medaillen entgegennehmen durften, durchliefen meist seit der Kindheit ein Fördersystem, das Trainingszentren und Sportschulen beinhaltet und aus den Kindern physisch und psychisch starke Sportler machte.  
 

Meissner‘s sportlicher Werdegang 

Bis in den internationalen Profisport hat es Heiko Meissner nicht gezogen, dafür war er national erfolgreich. Während andere ihre Jugend mit Musik, Mädels und Partys verbrachten, stieg Meissner Tag für Tag in den Ring, schlug gegen einen Sandsack, sprang Seil, absolvierte Fitnessübungen und feilte mit seinem Trainer an der Technik und Taktik. Aus dem zwölfjährigen Jungen wurde ein erfolgreicher Sportler, der in der DDR Wettkämpfe bestritt und meistens als Sieger hervorging.  

Auch wenn Meissners Karriere mit achtzehn endete, hat ihn diese Zeit für sein Leben geprägt.  Ehrgeiz, Disziplin und Durchhaltevermögen kann man sich nirgends besser aneignen, als im Boxstudio. Diese Erkenntnis werden alle Boxsportler wie auch Heiko Meissner bestätigen können. Erfolg ist kein Glück, sondern das Ergebnis von hartem Training. „Von nichts kommt auch nichts.“ Dieses oft genutzte Zitat dürfte somit auch auf Heiko Meissner und Wolfgang Behrendt zutreffen. 
Das ist wohl eine der Lektionen, die der Sport, egal welcher Disziplin, Kindern und Jugendlichen auf ihren Weg mitgibt und auch das weitere Leben entscheidend beeinflusst.