Eine Immobilie zu erwerben kostet viel Zeit und Geld. Damit dabei nichts schiefgeht, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, welche Probleme auftreten und wie Sie diese lösen können.
Das zeigen wir Ihnen in dieser Hauskauf-Checkliste.
Wohngegend suchen
Sie sollten bereits im Vorfeld bestimmen, in welcher Wohngegend Sie leben möchten. In den Großstädten sind oft schlechte Mietpreisbremsen beziehungsweise steigende Mieten. Eine Immobilie auf dem Dorf wird wahrscheinlich weitaus günstiger sein, allerdings ist die Infrastruktur nicht so gut ausgeprägt.
Falls Sie Kinder haben, sollten Sie darauf achten, dass Sie in der Nähe von Schulen, Spielplätzen, Kindergärten und Einkaufsläden wohnen. Falls Sie nur mit Ihrem Pratner zusammenleben oder auch allein, könnte für Sie auch die Dorfregion das Richtige sein. Erstellen Sie eine Liste über die für Sie wichtigen Dinge und entscheiden anhand dessen über Ihre bevorzugte Wohngegend.
Finanzierung planen
Bevor Sie jetzt nach einem Haus suchen, sollten Sie erstmal die Finanzierung planen. Um einen Einblick zu bekommen, wie hoch Ihr Budget ist, sollten Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. So lässt sich gut erkennen, was für ein Budget für die monatlichen Raten bei der Immobilienfinanzierung zur Verfügung steht.
Bei einem Hauskauf dürfen Sie nicht nur die Immobilienpreise beachten. Ihnen muss bewusst sein, dass auch Nebenkosten anfallen und diese mitberechnet werden müssen. Typische Nebenkosten wären die Grunderwerbssteuer, die Notarkosten und die Maklerprovision. Sie können mit Kosten in Höhe von 10 – 15 Prozent des Kaufpreises rechnen, allerdings gibt es dort keinen bestimmten Richtwert. Dinge wie die Maklerprovision sind vom Bundesland abhängig.
Vergessen Sie nicht, dass auch Kosten für den Umzug anfallen. Diese sollten Sie nicht ignoriert und unbedingt mit eingerechnet werden. Ihnen sollte auch bewusst sein, dass möglicherweise Renovierungs- oder Modernisierungskosten auf Sie zu kommen.
Passende Immobilie suchen
Jetzt können Sie sich Ihrer Immobilie widmen. Halten Sie Ausschau nach Immobilien in verschiedenen Zeitungsanzeigen oder im Internet.
Ein lokaler Immobilienmakler kann ihnen bei der Suche behilflich sein.
Besichtigung
Die Immobilien-Besichtigung ist für Sie ein besonders wichtiger Punkt. Zu empfehlen ist es, mehrere Besichtigungen für eine Immobilie durchzuführen. Am besten haben Sie im Freundeskreis einen Bauingenieur, einen Gutachter oder einen Architekten, der Ihnen dabei hilft. Dieser kann Ihnen bei in speziellen Bereichen, von denen Sie vielleicht weniger wissen, einen fachmännischen Rat geben. Solche Dinge könnten zum Beispiel sein:
-Probleme mit dem Baumaterial
-Schimmel
-Schädlingsbefall
-Modernisierungsmaßnahmen
Wenn das nicht der Fall ist und Sie sich sicher sein wollen, können Sie auch ein Wertgutachten beantragen. Dabei haben Sie die Wahl, ob ein Kurzgutachten für Sie ausreicht oder ob Sie ein ausführliches Verkehrswertgutachten möchten. Diese unterscheiden sich preislich sehr stark voneinander, allerdings kann bereits ein Kurzgutachten vor einem Hauskauf sehr hilfreich sein.
Bei der Besichtigung sollten Sie Hilfsmittel wie Kamera, Zollstock und einen Block mitnehmen. Damit können Sie Probleme ermitteln und festhalten.
Vor allem bei gebrauchten und alten Immobilien sollten Sie auf mögliche Schäden achten. Sehen Sie sich die Haustechnik an und kontrollieren Sie, ob von Ihnen in den nächsten Jahren Erneuerungen durchführen müssen.
Das sollten Sie bei der Besichtigung beachten
Um bei Ihrem Hauskauf keine Fehler zu machen, sollten Sie die Immobilie genaustens überprüfen. Dafür haben wir eine Liste zusammengestellt, damit Sie wissen, welche Dinge Sie sich anschauen sollten.
Versorgungsanlagen:
-In welchem Zustand ist die Heizungsanlage?
-In welchem Zustand ist die Wasserversorgung
-In welchem Zustand ist die Stromversorgung?
Haus:
-Sind Mängel an der Fassade zu erkennen?
-Wie alt ist das Dach und in welchen Zustand ist es?
-Wie dicht sind die Fenster und welche Verglasung ist vorhanden?
-Gibt es besondere Merkmale beim Fußboden?
Räume:
-Ist es im Keller feucht und herrscht dort ausreichend Abstellfläche?
-Ist der Dachboden einfach erreichbar?
-Ist die Raumaufteilung sinnvoll?
-Sind Renovierungsarbeiten nötig?
-Lassen sich der Keller und das Bad gut lüften?
Sonstige Dokumente
Zur Besichtigung eines Hauses gehört nicht nur die Hausbesichtigung, sondern auch die Überprüfung der Unterlagen. Das ist wichtig, um Informationen über die Immobilie einzuholen.
Diese Informationen lassen sich im Grundbuch einsehen. In dieses darf eine Person Einsicht erhalten, wenn ein berechtigtes Interesse besteht. Dieses Interesse muss die jeweilige Person nachweisen. In dem Grundbuch stehen zum Beispiel mögliche Lasten für die Immobilie.
Um das Bauvorhaben für das geplante Wohnviertel zu erkunden, müssen Sie in den Bebauungsplan schauen. Dort stehen alle Bauvorhaben, allerdings ist dieser für Laien schwierig zu lesen.
Besonders wichtig ist auch der Energieausweis des Hauses. Durch den können Sie erfahren, was ungefähr an Energiekosten anfallen wird, wenn Sie sich das Haus kaufen.
Finanzierung beantragen
Sobald Sie sich für ein Haus entschieden haben, können Sie sich nun um die Finanzierung kümmern. Dies können Sie bei Ihrer Hausbank machen. Sie sollten sich aber auch bei Kreditvermittlern erkundigen, welche Banken einen passenden Kredit vergeben. Wenn Sie viel vergleichen, können Sie auch einiges an Geld sparen.
Eventuell ist eine KfW-Förderung auch eine Möglichkeit für Sie?
Sprechen Sie nun mit der ausgewählten Bank über die Finanzierungsmöglichkeiten. Dabei sollten Sie Ihre Unterlagen von der Besichtigung mitnehmen, damit eine Grundlage für die Finanzierung vorhanden ist. Achten Sie außerdem auf die Laufzeit und Höhe der Zinsen.
Termin beim Notar
Die Finanzierungszusage und der Termin beim Notar sollten nicht länger als 14 Tage auseinanderliegen. Das ist wichtig, damit Sie nicht auf dem Kredit sitzen bleiben, falls der Termin hinfällig wird. In diesen 14 Tagen haben Sie noch ein Widerrufsrecht und können vom Darlehensvertrag zurücktreten.
Solche Kaufverträge sind sehr umfangreich und kompliziert. Das bedeutet, dass Sie sich Zeit lassen und nicht sofort unterschreiben sollten. Falls Sie Fragen oder Anmerkung haben, können Sie diese jetzt dem Notar stellen.
Überprüfen Sie außerdem, ob alle Unterlagen vollständig und ob Ihre persönlichen Daten korrekt sind. Wenn nun Verkäufer und Käufer einig sind, können Sie den Vertrag unterschreiben. Sie sind dann der neue Hausbesitzer.
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